Was bedeutet Toxic Masculinity?
[dt.: Toxische Männlichkeit]
Mit dem Begriff Toxic Masculinity wird eine übertriebene und somit schädliche Männlichkeit beschrieben. Sexuelle Belästigung, Gewalt, Misogynie oder Homofeindlichkeit werden oft als Folgen toxischer Männlichkeit beschrieben. Im Kontext von Arbeit kann toxische Männlichkeit zu (impliziten) Männlichkeitswettbewerben, Machtdemonstrationen und einer ungesunden Definition von Leistung und Erfolg führen.
Mit dem Begriff toxische Männlichkeit ist die Annahme verbunden, dass es eine gute und eine schlechte Ausprägung von Männlichkeit gibt („Ein gesundes Maß an Männlichkeit vs. ab hier ist es zu viel und somit toxisch".) Diese Sicht kann verhindern, dass wir uns kritisch mit Männlichkeit beschäftigen. Denn Männlichkeit funktioniert immer über die Abwertung von Weiblichkeit, von weichen und als schwach angesehenen Verhaltensweisen.
Unter dieser Perspektive wäre Männlichkeit immer toxisch, und der Fokus sollte vor allem auf der Frage liegen, wie nicht-männliches aufgewertet und alle Qualitäten, die nicht auf Wettbewerb, Aggression und Stärke abzielen, gestärkt werden können.