Was besagt das Vier-Quadranten-Modell?
Mit dem Vier-Quadranten-Modell, angepasst aus der integralen Theorie von Ken Wilber, lässt sich Transformation überblicken und ganzheitlich verstehen. Organisationen werden dabei systemisch betrachtet, also als komplexe, lebende Systeme. Die vier Quadranten zeigen, welche Perspektiven in Wechselwirkung stehen und daher relevant für Veränderungen in Organisationen sind:
- die Ich-Perspektive im Innen beinhaltet die individuelle Haltung (z.B. persönliche Werte und Glaubenssätze)
- die Wir-Perspektive im Innen beinhaltet die Kultur (z.B. gemeinsame Sprache und Normen)
- die Ich-Perspektive im Außen beinhaltet das Verhalten der Individuen (z.B. Auftreten und Mimik)
- die Wir-Perspektive im Außen beinhaltet die übergreifende Struktur (z.B. Prozesse und Regularien)
Wenn eine Organisation sich zum Beispiel zu mehr Eigenverantwortung hin entwickeln möchte, könnte zunächst die Struktur angepasst werden, indem ein neues Meeting-Format eingeführt wird (Quadrant unten rechts). Daraufhin wird bzw. muss sich das Verhalten der Menschen ändern, denn das neue Meeting-Format erfordert Lösungsorientiertheit und Eigeninitiative (Quadrant oben rechts). Wenn mit zunehmender Zeit mehr Menschen dieses Verhalten adaptieren, verändert sich die Unternehmenskultur (Quadrant unten links). Parallel sollten Menschen individuell reflektieren, welche Bedürfnisse, Erfahrungen, offene Fragen, oder gegebenenfalls auch fehlende Kompetenzen und Fähigkeiten sie haben, um mit der Veränderung umzugehen (Quadrant oben links). So wirkt die Veränderung ganzheitlich in allen Perspektiven.