Was ist die Gift Economy?
Gift Economy bedeutet übersetzt Schenkökonomie. Gemeint ist eine Wirtschaft, die nicht auf Tausch und Handel basiert, sondern darauf, dass Menschen oder Organisationen zunächst freiwillig in Vorleistung gehen, ohne unmittelbar dafür vergütet zu werden.
Erwartet wird dann oft eine (verzögerte) Reziprozität, also ein Zurück-Geben in ähnlichem Wert, entsprechend der individuellen Möglichkeiten. Geben kann dabei alles mögliche bedeuten: Waren, Dienstleistungen, aber auch Dankbarkeit oder ein Status, der der anderen Partei für ihre Gabe gewährt wird.
Schenkökonomien werden oft als frühere Formen menschlichen Austauschs beschrieben (in Abgrenzung zu Waren- und Tauschwirtschaft). Dabei wird angenommen, dass Menschen eine Art intuitive Buchhaltung beherrschen, mit der sie bewerten, wer wem wie viel gegeben hat und wem sie noch etwas „schulden“. Dass diese Art der menschlichen Interaktion bis heute fortbesteht, lässt sich beispielsweise daran beobachten, was eine Einladung zum Essen beim Gegenüber auslösen kann (in vielen Fällen das Bedürfnis nach Reziprozität).