Was ist ein Third Place?
Third Place heißt übersetzt „dritter Ort”. Das Konzept stammt von dem Soziologen Ray Oldenburg. Gemeint ist damit ein Ort, der neben dem First Place (Zuhause) und Second Place (Arbeit) Ausgleich ermöglicht. Third Places sind (halb-)öffentliche Orte, an denen Menschen sich begegnen, Beziehungen aufbauen, Ideen austauschen und ihr Gemeinschaftsgefühl stärken. Klassische Beispiele sind Cafés, Museen, Parks oder Bibliotheken, also Orte, die bewusst nichts mit dem First und Second Place zu tun haben.
Mittlerweile arbeiten viele Menschen mit mobilen Jobs nicht nur im Büro oder im → Home-Office, sondern auch an dritten Orten. Für sie wird durch Coworking Spaces oder bestimmte Cafés die Flexibilität geschaffen, ihre Arbeit von überall aus zu erledigen. Diese Orte erfüllen für viele Menschen eine wichtige Funktion im Arbeitsalltag. Eine gängige Kritik daran ist aber, dass Third Places zunehmend kommerzialisiert werden.
Third Places können motivierend und inspirierend sein und Verbindungen stärken. Das funktioniert am besten, wenn der dritte Ort zu den individuellen Bedürfnissen der Menschen passt. Aber wir empfehlen, diese Entwicklung auch kritisch zu hinterfragen:
- Wie sehr lassen sich First, Second und Third Place heute noch voneinander trennen?
- Führen Third Places zu mehr Ausgleich oder werden Freizeit und Arbeit miteinander vermischt?
- Wie können wir – auch ohne klar abgegrenzte Third Places – Ausgleich als festen Bestandteil in unsere Arbeit integrieren?