
Was ist Empathismus?
Empathismus bezeichnet eine übermäßig konforme, konfliktvermeidende Haltung und lässt sich als übersteigerte oder fehlgeleitete Form von Empathie verstehen, die in Organisationen zu problematischen Dynamiken führen kann. Während → Empathie als Einfühlungsvermögen die Fähigkeit beschreibt, die Gedanken, Gefühle und Muster anderer Menschen nachzuvollziehen und angemessen darauf zu reagieren, kippt Empathismus ins Gegenteil: Harmonie steht an erster Stelle, Kritik und Konflikte werden vermieden, Transparenz übertrieben und Führung schwammig. Dadurch entstehen endlose Diskussionen ohne Entscheidungen, klare Verantwortung und Orientierung gehen verloren.
Gerade in unsicheren Zeiten kann Empathismus so paradoxerweise zu noch mehr Unsicherheit führen: Aus der guten Absicht, alle mitzunehmen und Konflikte zu vermeiden, resultiert fehlende Klarheit. Darunter leidet letztendlich die Entscheidungsfähigkeit im Team, die Orientierung, aber auch das Vertrauen in Führungskräfte.