Was ist Kollegiale Führung?
Bei der kollegialen Führung bündeln sich nicht mehr alle Führungsaufgaben und Entscheidungen bei einer einzelnen Person. Bernd Oestereich und Claudia Schröder schreiben dazu in ihrem Buch Das kollegial geführte Unternehmen – Ideen und Praktiken für die agile Organisation von morgen: „Führung ist zu wichtig, um sie nur Führungskräften zu überlassen“. Das heißt jedoch wiederum nicht, dass es keine Führung mehr gibt und alle Entscheidungen im Kollektiv ausdiskutiert werden.
Vielmehr wird Führung zum integralen Bestandteil der Arbeit aller Mitarbeiter*innen und Verantwortung wird kompetenzbasiert auf mehrere Schultern verteilt. Diese Dezentralisierung von Macht erfolgt oft in Form von → Rollen. In der Praxis heißt das: Alle Mitarbeiter*innen binden andere autonom und eigenverantwortlich ein, um den Purpose ihrer Rollen zu erfüllen. Sie entwickeln Ziele, geben Feedback, priorisieren und treffen Entscheidungen in ihrem Verantwortungsbereich.
Alle Mitarbeiter*innen übernehmen täglich verschiedene Elemente von Führung selbst, statt von einer*m Chef*in gemanagt zu werden. Im besten Fall werden kollegial geführte Unternehmen dadurch zu lernenden Organismen, in denen Verantwortung unter den Mitarbeiter*innen geteilt wird und wechselt.