Was ist Quiet Quitting?
Quiet Quitting (dt.: stille Kündigung) bedeutet, keine unbezahlte Mehrarbeit zu leisten und damit der Erwartung vieler Arbeitgeber*innen aufzukündigen, vereinbarte Ziele überzuerfüllen. So beschreibt es der Nutzer Zaid Leppelin in seinem Video auf TikTok: „Arbeit ist NICHT dein Leben. Dein Wert bemisst sich nicht an deiner Produktivität.“ So grenzt sich der Begriff von der inneren Kündigung ab, bei der Arbeitskräfte nur noch das Nötigste tun. Quiet Quitting heißt also, den Job zu machen, für den man bezahlt wird – und nichts darüber hinaus.
Um zu verstehen, was oft zu Quiet Quitting führt, ist es sinnvoll zwischen verschiedenen Formen der Mehrarbeit zu unterscheiden. Es gibt Mehrarbeit, die häufig übersehen wird: zeitraubende Kund*innen betreuen, vor Meetings Kaffee kochen oder danach aufräumen. Und es gibt prestigeträchtige Mehrarbeit, die auffällt, beeindruckt und oft zu Beförderungen führt: ein neues Team aufbauen oder die Organisationen auf einer Konferenz vertreten. Studien zeigen, dass vor allem Frauen und People of Color die ungesehene Mehrarbeit erledigen, und ihnen die prestigeträchtige verwehrt wird. Deshalb sind sie auch eher stille Kündigende, was ihre Aufstiegschancen zusätzlich einschränkt.