Was ist Systemische Organisationsentwicklung?
Damit wird in der Regel eine Art von Organisationsentwicklung beschrieben, die ein Unternehmen als komplexes System begreift, das sich nur aus sich selbst heraus ändern kann. In Abgrenzung zu klassischer → Unternehmensberatung sehen sich systemische Organisationsentwickler*innen eher als Impulsgeber*innen und Facilitator*innen. Sie sprechen selbst keine Handlungsempfehlungen aus, sondern unterstützen lediglich die Organisation dabei, ihre eigenen Potenziale und Ressourcen zu nutzen, um sich weiterzuentwickeln.
Die historischen Wurzeln der systemischen Organisationsentwicklung liegen unter anderem in der Familientherapie und basieren auf dem Versuch, deren Erkenntnisse auf größere Gruppen zu übertragen. Zentrale Annahmen sind dabei, dass sich eine Organisation nur von denen gestalten lässt, die sie ausmachen. Das sind auch diejenigen, die die Regeln kennen, die in der Organisation gelten. Zentral ist der Blick auf das große Ganze. Veränderungen, die nur aus der Analyse eines einzelnen Teilbereichs hervorgehen, erscheinen deshalb als nicht sinnvoll.
Die Arbeit klassischer Unternehmensberatungen, die als Externe Veränderungen in einzelnen Bereichen der Organisation anstoßen, ohne dabei das System als Ganzes im Blick zu haben, führt nach den Annahmen der systemischen Organisationsentwicklung immer zu Folgeproblemen. Für deren Lösung werden dann wieder Berater*innen benötigt, die wiederum kleinteilig in das System eingreifen. So wird die Fähigkeit der Organisation, sich aus sich selbst heraus weiterzuentwickeln, immer weiter geschwächt und es entsteht eine ständige Abhängigkeit von externen Berater*innen. Bei systemischer Organisationsentwicklung geht es also um die Befähigung von internen Mitarbeiter*innen und Führungskräften, statt externe Kompetenzen einzukaufen.