Wie funktioniert Selfcare?
Selfcare bedeutet sich um sich selbst zu kümmern, also: Selbstfürsorge. Die politische Tradition von Selfcare ist heute häufig unbekannt: Im Zuge der Civil Rights Movements entwickelten sich in den 60er- und 70er-Jahren Ansätze zur gegenseitigen Unterstützung und gesundheitlichen Fürsorge.
Selfcare sieht für jede*n unterschiedlich aus: ein Spaziergang, eine Sporteinheit, ein neues Buch oder ein guter Film, ein Bad oder ein Telefonat mit einem*einer alten Freund*in. Der Begriff wird heutzutage jedoch inflationär genutzt. Denn was wir heute als Selfcare bezeichnen, sind häufig Selbstverständlichkeiten, die wir grundlegend brauchen, damit es uns gut geht. Durch diese Verschiebung werden grundlegende menschliche Bedürfnisse zum vermarktbaren Produkt. Aber echte Selfcare lässt sich (dauerhaft) nicht durch Produkte erreichen.
Zudem muss Selfcare keine individuelle Praxis sein und bedeutet nicht, dass wir alles alleine machen müssen. Selfcare kann als Community gelebt werden, beispielsweise durch Selbsthilfegruppen oder gegenseitige Kinderbetreuung.