Was macht gute Selbstführung aus?
Unsere Arbeitswelt ist komplex und hochdynamisch. Jeden Tag prasseln neue Anforderungen und Aufgaben auf uns ein. Viele Menschen fühlen sich erschöpft, weil sie viel Kraft darauf verwenden, die Aufgaben reaktiv abzuarbeiten. Sie reagieren einfach auf die ganzen Dinge, die ständig bei ihnen ankommen: E-Mails, Anfragen, Termine, Einfälle oder Gefühlsregungen. Oft verlieren sie dabei die Verbindung zu ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen.
Die meisten Menschen finden es angenehmer, in einer → proaktiven Haltung zu sein, in der sie selbst gestalten und entscheiden. Der Schlüssel dazu ist gute Selbstführung. Gute Selbstführung zeichnet sich durch eine ausgeprägte Selbstregulationsfähigkeit aus. Das heißt, die eigenen Gedanken, Gefühle und das Verhalten wahrzunehmen, willentlich zu beeinflussen und in Einklang zu bringen. Tools und Praktiken, die dabei helfen können, mehr Klarheit zu gewinnen, sind Fragen wie „Wo will ich hin?“ und „Was sind meine Prioritäten, Werte und Ziele?“. Auch der bewusste und achtsame Umgang mit den eigenen Gefühlen gehört dazu: Gefühle nicht wegzuschieben, sondern zuzulassen und sich zu fragen: „Welche Botschaft bringt mir dieses Gefühl?“ Abgesehen von Reflexion und Achtsamkeit geht es bei Selbstführung auch um Struktur und Organisation: „Wie organisiere ich mich? Wie strukturiere ich mich, meinen Tag, mein Leben?“
Gute Selbstführung erfordert, dass wir uns Zeit für sie nehmen. Sich regelmäßig zu fragen, welche Bedürfnisse gerade (un-)erfüllt sind, was man eigentlich will und wie man dort hinkommt, ist das Fundament guter Selbstführung. Und egal wie gut die eigene Selbstführung schon ist: Ab und an wird es passieren, dass wir den Fokus verlieren. Das ist okay und gehört dazu. Selbstführung ist ein Prozess, in den wir immer wieder Zeit und Energie investieren müssen, um uns neu auszurichten.