Was macht gute Selbstführung aus?
Unsere Arbeitswelt ist komplex und hochdynamisch. Jeden Tag prasseln neue Anforderungen und Aufgaben auf uns ein. Viele Menschen fühlen sich erschöpft, weil sie viel Kraft darauf verwenden, die Aufgaben reaktiv abzuarbeiten. Sie reagieren einfach auf die ganzen Dinge, die ständig bei ihnen ankommen: E-Mails, Anfragen, Termine, Einfälle oder Gefühlsregungen. Oft verlieren sie dabei die Verbindung zu ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen.
Die meisten Menschen finden es angenehmer, in einer → proaktiven Haltung zu sein, in der sie selbst gestalten und entscheiden. Der Schlüssel dazu ist gute Selbstführung. Gute Selbstführung lässt sich in dem Bild einer Welle, auf der wir surfen, zusammenfassen. Wir schwimmen nicht von ihr davon, sondern haben Kontrolle und Klarheit. Um auf der Welle der täglichen Aufgaben und Projekte zu surfen, brauchen wir gute Tools und Praktiken, um uns selbst zu steuern. Diese sollten einerseits dabei helfen, mehr Klarheit zu gewinnen, etwa durch Fragen wie: „Wo will ich hin?“, „Wie möchte ich mit meinen Gefühlen umgehen?“ und „Was sind meine Prioritäten, Werte und Ziele?” Andererseits geht es bei guter Selbstführung darum, den Weg zum Ziel überhaupt möglich zu machen, indem wir fragen: „Wie organisiere ich mich? Wie strukturiere ich meinen Tag und mein Leben?“
Gute Selbstführung erfordert, dass wir uns Zeit für sie nehmen. Sich regelmäßig zu fragen, welche Bedürfnisse gerade (un-)erfüllt sind, was man eigentlich will und wie man dort hinkommt, ist das Fundament guter Selbstführung. Und egal wie gut die eigene Selbstführung schon ist: Ab und an wird es passieren, dass wir den Fokus verlieren. Das ist okay und gehört dazu. Selbstführung ist ein Prozess, in den wir immer wieder Zeit und Energie investieren müssen, um uns neu auszurichten.