Wer ist Frithjof Bergmann?
Frithjof Bergmann (*1930, † 2021) ist der geistige Vater der → New-Work-Bewegung. Er kam nach dem zweiten Weltkrieg in die USA, arbeitete unter anderem als Bauer, Zugentlader, Landarbeiter und Boxer und wurde später Philosophieprofessor.
Sein Grundlagenwerk „Neue Arbeit, Neue Kultur" erschien im Jahr 1984. Seine Beschäftigung mit dem Thema ging auf Forschungsreisen in den sozialistischen Ländern sowie seine Arbeit an US-amerikanischen Industriestandorten zurück. Ebenfalls 1984 gründete er ein Zentrum für Neue Arbeit in Flint, Michigan.
Nach Bergmann ist bei der Lohnarbeit die zu erledigende Aufgabe das Ziel. Bei der Neuen Arbeit wird dieser Zustand umgedreht: „Nicht wir sollten der Arbeit dienen, sondern die Arbeit sollte uns dienen. Die Arbeit (…) sollte uns mehr Kraft und Energie verleihen (…), bei unserer Entwicklung unterstützen, lebendigere, vollständigere Menschen zu werden.“
In der Praxis wird Frithjof Bergmanns Konzept oft stark abweichend angewendet, was er regelmäßig kritisiert. Um nur ein Beispiel zu nennen: Bergmann ging davon aus, dass die Menschen mit Neuer Arbeit weniger arbeiten würden und mehr Zeit für andere Lebensbereiche hätten, was im Kontrast dazu steht, dass viele Menschen New Work mit ständiger Erreichbarkeit und entsprechend mehr statt weniger Arbeit verbinden.
Bis zu seinem Tod arbeitete Bergmann als Berater für Regierungen und Organisationen in den USA, Europa und in Ländern des globalen Südens – immer mit der Vision, eine Welt zu schaffen, in der „Arbeit, die man wirklich, wirklich will" nicht eine Frage von Glück oder Privilegien, sondern der Normalfall ist.